Besuch aus Mrimbo zum 30 jährigen Bestehen der Partnerschaft
2015: 11. bis 29. September
Alle 3 Jahre laden wir eine Gruppe aus Mrimbo ein, uns zu besuchen. Im Mittelpunkt steht, neue Menschen kennenzulernen, andere besser kennenzulernen, uns aufeinander einzulassen, Denkanstöße und Anregungen zu geben und die Projekte in Mrimbo ausführlich zu diskutieren.
Diesmal stand auch die gemeinsame Gestaltung des Tansaniatages zum 30jährigen Jubiläum auf dem Programm. Gemeinsam haben wir die Kirche geschmückt, Tische und Bänke aufgestellt, den Gottesdienst und das Programm vorbereitet. Es war ein schöner Erfolg, dass es gelang, von Anfang an alle einzubeziehen und zusammen zu arbeiten. Im Gottesdienst und anschließender Feier haben wir viele verschieden Aspekte – Erfreuliches und Schwieriges – aus der Geschichte und der Zukunft der Partnerschaft thematisiert. Pastorin Liepolt und Bürgermeister Orth stellten die Partnerschaftsbeziehung, mit ihren Werten von Toleranz, Respekt und Hilfe in Zusammenhang zu den aktuellen Herausforderungen durch den Flüchtlingszustrom. Kirchengemeinderatsvorsitzender Gabbe würdigte die unermüdliche Aktivität der Tansaniagruppe während der vergangenen Jahre. In der Bildpräsentation haben wir gezeigt, was in den 30 Jahren an Fortschritten in Mrimbo erreicht werden konnten, damit die Menschen an ihrem Heimatort eine Lebensperspektive haben. Trommelmusik, Geburtstagstorte, Kinderspiele sorgten für Genuss und Spaß.
Besuch aus Mrimbo bedeutet für einige von uns, einen Gast zu Hause für knapp 3 Wochen in der Familie aufzunehmen. Für Mahlzeiten, saubere Wäsche und pünktlichen Transport zum jeweiligen Besuchsprogrammpunkt zu sorgen. Es ist eine Herausforderung, die kaum Zeit für eigene Bedürfnisse lässt. Aber die Belohnung durch Freude und Dankbarkeit der Gäste, durch gemeinsames Tun, durch spannenden Austausch über die unterschiedlichsten Themen des Alltags ist ebenfalls hoch.
Das Besuchsprogramm sah viel Input über ökologische Landwirtschaft, über Förderung von Behinderten, soziale Probleme in Deutschland und Angebote der Kirche vor. Gemeinsam sind wir für Klimagerechtigkeit gepilgert, auf den Spuren Luthers in Wittenberg gewandelt und haben einen ganzen Tag über Gerechtigkeit diskutiert. Für die Evaluation des Besuchs und vor allem den Austausch über den Stand und die Weiterentwicklung der Projekte haben wir uns ein Wochenende Zeit genommen. Es wird jedes Mal erneut deutlich, wie wichtig die Gespräche von Angesicht zu Angesicht sind. Im schriftlichen Austausch per Email bleibt doch vieles ungesagt oder missverständlich. Spätestens in drei Jahren werden wir wieder Gäste hier begrüßen und ihnen unsere Welt hier zeigen. Dazwischen werden einige von uns nach Mrimbo reisen und dort Gäste sein.
Besuche sind das Lebensblut einer Partnerschaft
2015: 25. Juni bis 14. Juli Jugendbegegnung in Deutschland
Erstmals lud die Tansaniagruppe gemeinsam mit dem Heikendorf Schulpartnerschaftsverein ELIMU und der Heinrich-Heine-Schule 6 Jugendliche aus Tansania ein. Viele deutsche Jugendliche sind schon einmal nach Tansania und nach Mrimbo gereist. Sie konnten dort mitarbeiten und für sich wertvolle Erfahrungen sammeln. Nun erhalten tansanische Jugendlichen die gleiche Möglichkeit. Besuche auch jugendlicher Reisender dürfen keine „Einbahnstraße“ sein.
Die tansanischen Jugendlichen kommen von der christlichen Vunjo Sekundarschule (vier Teilnehmer) bzw. der KIUMO Ausbildungsstätte in Mrimbo (zwei Teilnehmer). Sie wurden von einer Lehrkraft und einem erfahrenen tansanischen Reiseleiter begleitet. Bei diesem Pilotprojekt gingen viele Träume in Erfüllung. Nance und ihre Mitschüler tauchten in eine ganz fremde Welt ein – offen, so viel an Erfahrung und Erlebnissen wie möglich mitzunehmen. Mit ihrer Herzlichkeit, Fröhlichkeit und Neugier eroberten Sie unsere Herzen.
Das Begegnungsprogramm sah folgende Schwerpunkte vor:
– Erleben des schulischen Alltags in Deutschland
– Teilnahme am kirchlichen Leben der ev.-luth. Gemeinde in Heikendorf
– Besuch verschiedener sozialer Einrichtungen
– Auseinandersetzung mit ökologischen und ökonomischen (fairer Handel) Fragestellungen
– Erfahrungen im kulturellen und sozialen Kontext (Familienleben, Infrastruktur, Sehenswürdigkeiten, Freizeitmöglichkeiten)
Die Schüler waren alle zu Gast in Heikendorfer Familien.