Uuwo Dispensary
Das Gesundheitssystem in Tansania ist hierarchisch strukturiert. An der Basis arbeiten die Dispensaries. Es ist angestrebt, dass eine Dispensary etwa 10.000 Einwohner versorgen soll. Eine Dispensary kann verschiedene Träger haben: staatlich, kirchlich oder privat.
Eine offizielle Registrierung einer Dispensary gibt es, wenn bestimmte Kriterien erfüllt sind.
Bereits bei Aufnahme der Partnerschaft 1985 gab es in der Gemeinde Uuwo eine kleine Krankenstation unter der Trägerschaft der Kirchengemeinde. Im Laufe der Zeit hat sich daraus eine anerkannte und registrierte Dispensary entwickelt. Inzwischen arbeiten dort 2 clinical officer, eine Hebamme, ein Laborant und 3 Krankenschwester. Sie gewährleisten eine Basisversorgung der häufigsten Krankheiten, wie Atemwegserkrankungen, Malaria, Aids, Diabetes und Bluthochdruck. Die Dispensary ist aus ausgestattet, normale Geburtshilfe zu leisten und die Frauen können auch dort nach der Geburt stationär verbleiben. Ebenfalls werden in der Dispensary regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen von schwangeren Frauen und von Neugeborenen durchgeführt. Zur Dispensary gehören ein Labor und eine Apotheke. Die Stromversorgung erfolgt bei Stromausfällen durch ein fest installiertes Notstromaggregat.
Der Dispensary angegliedert ist eine moderne Leichenhalle mit Kühlkammer, die seit 2005 in Betrieb ist. Die Leichenhalle wird stark in Anspruch genommen, auch durch Nachbargemeinden.
Der Aufbau der Dispensary und der Leichenhalle wurden durch Spenden aus Heikendorf und durch BINGO!Projektförderung unterstützt.
2007 wurde der Verein „Kieler Ärzte für Afrika“ (KÄfA) gegründet. Eine Partnerschaft zwischen der Uuwo Dispensary und der Parkklinik Kiel wurde geschlossen. Seitdem hat KÄfA die fachliche Beratung und finanzielle Unterstützung von Gehältern und medizinischer Ausrüstung übernommen.
Die Dispensary ist nicht nur für die Bevölkerung eine unentbehrliche Einrichtung, sondern auch für die Internatsschulen Upendo School in Kirimeni und Samaritan School für behinderten Kinder in Uuwo. Sowie für die Waisenkinder, die eine Art Versicherungscoupons für ärztliche Behandlung bekommen.
Das Krankenversicherungssystem entwickelt sich jetzt langsam in Tansania, ist aber nicht Pflicht.
Aktuell unterstützt KÄfA den Bau von Wohnhäusern für qualifiziertes Personal der Krankenstation. Langfristiges Ziel ist es, die Dispensary zu einem Gesundheitszentrum auszubauen.