Meierei

Eine Meierei als Wirtschaftsprojekt in Kondiki

Die Meierei liegt in der Kirchengemeinde Mrimbo-Kondiki. Die Idee dazu entstand 2004 – aus der Unzufriedenheit mit dem niedrigen und schwankenden Weltmarktpreis für Kaffee, wegen der vielen Erkrankungen durch kontaminierte Milch und aus der Erkenntnis, dass der Pro-Kopf-Verbrauch an Milch in Tansania weit unter der empfohlenen Menge der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lag.

Daraus entwickelten sich die Ziele des Projektes:

  • ein gesichertes und stabiles Einkommen für möglichst viele Kleinbauern
  • die Bekämpfung von Krankheiten, zum Beispiel Salmonellen
  • eine gesunde Ernährung, besonders für Kinder.

Nach der Einweihung des Gebäudes produzierte die Meierei aus der gelieferten Milch haltbare Sauermilch und verkaufte sie an Märkte und Schulen. 170 Kleinbauern schlossen sich der Meierei an, die sich sehr schnell selbst trug. 2010 begann eine umfangreiche Erweiterung mit Hilfe eines Rotary-Clubs in Neuseeland. Er half nicht nur finanziell, sondern auch mit Beratung zur Hygiene, zur Erhöhung der Milchmenge durch gutes Futter und Vermarktung. So entstand eine trilaterale Partnerschaft über drei Kontinente.

Die Meierei hat heute elf Angestellte und 850 angeschlossene Kleinbauern, Tendenz steigend. Im Schnitt wird 1.200 Liter Milch jeden Tag verarbeitet. Momentan wird Frischmilch, Sauermilch Joghurt, Butter und Mozarella hergestellt. Zurzeit begleiten wir das Projekt beratend und geben punktuell finanzielle Unterstützung. So z.B. für einen Generator oder einen neuen Lieferwagen. Die Meierei ist ein nachhaltiges Wirtschaftsprojekt. Sie leistet sie einen wichtigen Beitrag zur Armutsbekämpfung und zur Verbesserung der Infrastruktur.

Wir sehen aber auch an diesem Beispiel, dass bei einem solchen ambitionierten Projekt, immer wieder neue Herausforderungen auftreten und nachgesteuert werden muss. Es kommt ganz entscheidend darauf an, vor Ort nicht nur engagierte und zuverlässige Partner zu haben, sondern sich auch die nötige Kompetenz zu erwerben.

Eine große Herausforderung sind momentan die gestiegen Energiekosten. Der Strom ist teurer geworden und die Stromversorgung nicht zuverlässig. Deshalb muss häufig der Generator in Betrieb sein, was hohe Dieselkosten bedeuten. Zurzeit wird geprüft, ob eine Photovoltaikanlage diese Probleme lösen könnte.